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Was bedeutet intermittierende Katheterisierung?

Die intermittierende Katheterisierung ist die wiederholte Entleerung der Blase durch einen dünnen Einmalkatheter

„Intermittierend“ bedeutet „gelegentlich oder regelmäßig“. Bei der intermittierenden Katheterisierung (IK) wird die Blase zu bestimmten Zeiten mit einem Einmalkatheter entleert. Hierbei handelt es sich um einen dünnen Schlauch, der über die Harnröhre in die Blase eingeführt wird und das Abfließen des Urins ermöglicht. Nachdem die Blase vollständig entleert wurde, wird der Katheter langsam entfernt. Mit dieser Behandlungsform kann die Blase ohne Druck und ohne Restharn entleert werden, wodurch sich das Risiko einer Blasenentzündung verringert und die Nierenfunktion geschützt wird.

Was ist die intermittierende Selbstkatheterisierung (ISK)?

Es ist eine einfache und drucklose Methode, die Blase schonend zu entleeren. Je nach Trinkmenge muss diese normalerweise vier- bis sechsmal täglich durchgeführt werden. Die intermittierende Katheterisierung (IK) kann von medizinischem Fachpersonal, einer Pflegeperson oder einem Angehörigen am Patienten durchgeführt werden. Sie kann auch vom Patienten selbst durchgeführt werden, dann spricht man von intermittierender Selbstkatheterisierung (ISK).

Was ist bei der intermittierenden Katheterisierung besonders zu beachten?

Die Anwendung eines Einmalkatheters zur Entleerung der Blase muss aseptisch erfolgen. Das bedeutet*:

  • Verwendung steriler Materialien (Katheter)
  • Waschen des Genitalbereichs und Desinfizieren der Harnröhrenöffnung
  • Verwendung eines sterilen Gleitmittels oder einer sterilen Kochsalzlösung für die hydrophile Beschichtung
  • Aseptisches, berührungsfreies Einführen des Katheters

Wie wird die intermittierende Katheterisierung durchgeführt?

Die Anwendung eines Blasenkatheters muss aseptisch erfolgen, insbesondere bei einer vorbestehenden Blasenlähmung. Aseptisch bedeutet, dass sterile Materialien verwendet, der Harnröhreneingang desinfiziert, ein steriles Gleitmittel oder eine sterile Kochsalzlösung für die hydrophiler Beschichtung verwendet und der Katheter aseptisch und berührungsfrei eingeführt werden muss. Es wird unterschieden zwischen der (intermittierenden) Katheterisierung, welche durch andere Personen wie Eltern, Verwandte oder Pflegepersonal durchgeführt wird, und der Selbstkatheterisierung, die der Anwender selbst durchführt. Bitte beachten Sie: Ein Katheter darf nur einmal verwendet werden.

Wie oft muss eine intermittierende Katheterisierung durchgeführt werden?

Die Häufigkeit hängt von der täglichen Flüssigkeitsaufnahme ab, da diese die tägliche Urinausscheidungsmenge bestimmt. Normalerweise wird die Blase bei der intermittierenden Katheterisierung 4 bis 6 Mal pro Tag entleert.

Anfangs kann die Blasenkatheterisierung nach Zeitplan durchgeführt werden. Mit etwas Erfahrung weiß der Anwender dann von selbst, wann die Blase entleert werden muss.

Die vorliegenden Informationen sind kein Ersatz für einen Arztbesuch und das aufmerksame Lesen der Gebrauchsanweisung.

Welche Vorteile hat die intermittierende Selbstkatheterisierung (ISK)?

Die intermittierende Selbstkatheterisierung ist eine sanfte Technik, die dazu beitragen kann, die Lebensqualität vieler Menschen mit Miktionsstörungen zu verbessern. Es handelt sich um eine sanfte, sichere Methode zur Blasenentleerung, die Ihnen folgende Vorteile bietet:

  • Sie gewinnen die Kontrolle über die Blasenentleerung zurück
  • Die Blase wird vollständig entleert
  • Die Funktion von Nieren und Blase wird geschützt
  • Das Risiko von Harnwegsinfektionen und Sekundärkomplikationen/Krankheiten verringert sich
  • Die Chancen auf Wiedererlangung der Kontinenz verbessern sich
  • Das persönliche Wohlbefinden wird verbessert
  • Das Sexualleben wird nicht beeinträchtigt
  • Die persönliche Unabhängigkeit wird gesteigert
  • Unterstützt einen aktiven Lebensstil

Vor allem ist die intermittierende Selbstkatheterisierung nicht mit irreversiblen Veränderungen verbunden. Wenn sich die Situation ändert, kann das Verfahren jederzeit beendet werden, ohne dass es zu Schäden kommt. Wenn möglich, ist die Selbstkatheterisierung im Allgemeinen die bevorzugte Katheterisierungstechnik, da sie mehr Freiheit und Komfort bietet, als die Katheterisierung durch eine andere Person.

Welche Anforderungen bestehen für die intermittierende Selbstkatheterisierung (ISK)?

Die intermittierende Selbstkatheterisierung ist nicht für jeden Patienten gleich gut geeignet. Bestimmte Voraussetzungen sowohl im Hinblick auf die Blasenfunktion als auch auf die Gesamtsituation der jeweiligen Person müssen erfüllt sein. Die wichtigsten Voraussetzungen sind Eigenmotivation und ein gutes Verständnis, was die Anwendung der Technik angeht. Es ist wichtig, die Grundlagen der Anwendung zu verstehen und wie diese sicher durchgeführt werden kann.

Bei einer eingeschränkten Handfunktion muss die Hand noch so weit funktionieren, dass man den Zugang zur Harnröhre selbständig erreichen und die Katheterisierung (mit oder ohne Hilfsmittel) durchführen kann. Wenn dies im Sitzen nicht möglich ist, sollten Sie in der Lage sein, eine Position einzunehmen, in der Sie den Katheter einführen können.

Der Ort, an dem Sie die intermittierende Katheterisierung durchführen möchten, muss geräumig genug sein, damit Sie sich bewegen und das erforderliche Material auslegen können. Wenn Sie an einer Blasenspastik leiden, sollte diese für die ISK unterdrückt werden.

Wenn es zu anatomischen Veränderungen oder Verletzungen der Harnröhre kommt, ist die ISK möglicherweise nicht mehr geeignet. Die Blasenkapazität sollte 400-500 ml betragen.

(*) EAUN-Leitlinien „Catheterisation urethral intermittent in adults”, 2013

Diese Information ersetzt nicht die jedem Produkt beiliegende Gebrauchsanweisung.
Diese Information dient lediglich als Ratgeber und ersetzt keinen Arztbesuch und keine medizinische Behandlung. Bitte fragen Sie bei medizinischen Problemen immer Ihre Ärztin oder Ihren Arzt. Teleflex übernimmt keine Garantie für die Genauigkeit oder Vollständigkeit dieser Informationen.
Weitere Informationen und Ratschläge zur ISK erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Ihre Ärztin.

MCI-2021-0357 / MCI-2021-0586

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